Warum ist Südtirol ein Burgenland?
Wo Geschichte auf jedem Hügel wohnt
Südtirol ist ein Land der Burgen – rund 800 Burgen, Schlösser und Ansitze prägen die Landschaft. Man kann kaum durch ein Tal fahren, ohne auf Mauern, Türme oder ganze Festungsanlagen zu stoßen.
Der Grund dafür liegt in der Geschichte: Südtirol war seit jeher ein Land der Übergänge. Wer den Brenner kontrollierte, hatte Macht über die wichtigsten Handelswege zwischen Nord- und Südeuropa. Um diese Routen zu sichern, errichteten Fürsten und Bischöfe seit dem Hochmittelalter Burgen und Wehranlagen.
Ein besonders eindrucksvolles Beispiel ist Schloss Tirol, Stammsitz der Grafen von Tirol, von dem aus das Land seinen Namen erhielt. In Bozen thront Schloss Runkelstein, berühmt für seine einzigartigen Fresken, die Einblicke in das Alltagsleben des Mittelalters geben. Und in den Tälern rund um Meran finden sich kleine, malerische Ansitze, die einst Bauern- und Adelssitze waren.
Spannend ist, dass Südtirols Burgen oft in ihrer ursprünglichen Form erhalten geblieben sind. Während anderswo barocke Schlösser die mittelalterlichen Burgen verdrängten, blieb hier vieles unverändert. Wer heute durch das Land wandert, erlebt daher eine authentische Reise ins Mittelalter.
Und so ist Südtirol nicht nur ein Burgenland, sondern auch ein Geschichtenland – jedes Gemäuer, jeder Turm erzählt von Macht, Handel, Kämpfen und manchmal auch von Liebe und Verrat.


